Samstag, September 10, 2005

7. Trend: Clanning

"Gleich und gleich gesellt sich gern". Diese alte Volksweisheit (weiß irgendjemand woher sie kommt?) beschreibt den Gegentrend zum letztwöchigen Cocooning sehr treffend.

Clanning bedeutet zunächst Teil von etwas sein zu wollen, dazu zu gehören und sich auszutauschen. Sekten nutzen dieses Grundbedürnis des Menschen aus. Sie sprechen gezielt einsam wirkende Menschen auf der Straße an, um ihnen dann den Zutritt zu einer Gemeinschaft Gleichgesinnter zu verschaffen. Oft kommt dann das Finanzielle in´s Spiel, aber das ist eine andere Geschichte.

Durch Clanning bilden sich häufig Gruppen, die sich durch Exklusivität z.B. durch einen gewissen V.I.P.-Status auszeichnen. Im Internet unter beautifulpeople.net findet ihr eine community der (vermeintlich) Schönen und (ganz bestimmt auch) Reichen. Mitmischen ist nur erlaubt, wenn man die Aufnahmeprozedur erfolgreich hinter sich bringt: Man stellt eine Bewerbung samt Photo auf die Seite. 72 Stunden lang entscheiden die, die bereits Mitglied sind über Erfolg und Scheitern der Bewerbung. Ist man im Anschluß Teil der selbsternannten Upperclass wird einem mitgeteilt, wo die beautiful people feiern, trainiern usw.. Toll!

Die Suche nach Leuten mit gleichen Idealen, Überzeugungen und/oder Hobbies nimmt zu. Im Zuge der Individualsierung findet allerdings eine Abkehr von den großen Institutionen statt. Viele spezielle Interessen sind der Grund für viele kleine Gruppen: der Häkeltreff für Topflappen, die Trekking-Truppe, die durch das Engagement einer Ärztin oder der Krankenkasse zusammenkam u.ä.. Ein anderes leider nicht ganz aktuelles und zudem auch nicht reales Beispiel ist der Club der toten Dichter; aber genauso was meine ich.

In welchen Gemeinschaften seid ihr Mitglied (vorausgesetzt sie sind nicht top secret)?

Viele Grüße aus Ludwigsburg!

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